Podiumsdiskussion beleuchtet die Zukunft der regionalen Stromversorgung und den Dialog mit Bürgern und Naturschutz.
Am vergangenen Mittwoch, den 11. Dezember, haben wir im Forum am Park eine spannende und gut besuchte Podiumsdiskussion zum Thema „Herausforderung Windkraft: Energiewende made in Heidelberg“ durchgeführt. Über 30 Interessierte kamen, um mehr über den aktuellen Stand der Windkraftprojekte in unserer Region zu erfahren und über Chancen und Herausforderungen des Ausbaus zu diskutieren.
Meine Höhepunkte aus der Diskussion:
- Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneter für Schwetzingen sowie Staatssekretär im Umweltministerium Baden-Württemberg, unterstrich die zentrale Rolle der Windkraft für die Energiewende. Er räumte mit Vorurteilen wie dem angeblich hohen Preis erneuerbarer Energien auf und betonte, dass der geplante Windpark Lammerskopf eine große Chance für Heidelberg sei, die regionale Stromversorgung zukunftssicher zu machen.
- Nicolai Ferchl, Vorstand der Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG), erläuterte, wie ein solcher Windpark über 50 % der Heidelberger Haushalte bilanziell mit Strom versorgen könnte. Er erklärte auch, warum Bürgerwindprojekte so wichtig sind und wie sie von lokaler Beteiligung profitieren können.
- Dr. Maximilian Jungmann, Geschäftsführer des Heidelberg Center for the Environment (HCE), stellte internationale Best Practices vor und zeigte, dass neue Windenergieanlagen durch innovative Technologien deutlich leistungsstärker und effizienter sind.
- Caroline Walter, Fachmoderatorin für Bürgerbeteiligung, beleuchtete, wie wichtig der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern ist, um Akzeptanz für Windkraftprojekte zu schaffen. Besonders beim Lammerskopf-Projekt sei es entscheidend, die Sorgen der Bevölkerung ernst zu nehmen und Naturschutzaspekte aktiv einzubeziehen.
Eines der zentralen Themen des Abends war der Bürgerwindpark Lammerskopf, dessen Umweltverträglichkeitsprüfung jetzt abgeschlossen wird. Laut den vorläufigen Ergebnissen könnten dort bis zu zehn Windenergieanlagen gebaut werden, die etwa 20 % des Heidelberger Stromverbrauchs decken könnten. Der endgültige Beschluss liegt beim Regionalverband Rhein-Neckar und wird im Frühjahr 2025 erwartet.
Weitere Erkenntnisse aus der Veranstaltung:
- Windenergie benötigt im Vergleich zu fossilen Energiequellen nur einen Bruchteil der Fläche. Für eine moderne Windenergieanlage sind etwa 0,5 Hektar dauerhaft erforderlich, bei gleichzeitig umfangreichen Ausgleichsmaßnahmen.
- Eine moderne Windkraftanlage kann bilanziell rund 15.000 Menschen mit Strom versorgen – zehn Anlagen am Lammerskopf könnten etwa 20 % des Strombedarfs Heidelbergs decken.
- Im Vergleich: Für Braunkohletagebau wurden in Deutschland bislang etwa viermal so viel Fläche beansprucht wie für alle bisherigen und künftig geplanten Windkraftanlagen zusammen.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die zu dieser Veranstaltung beigetragen haben – von den Referent*innen bis zu den zahlreichen Gästen, die sich mit Fragen und Beiträgen eingebracht haben. Die Veranstaltung hat gezeigt, dass Windkraft eine große Chance für Heidelberg darstellt, auch wenn Herausforderungen wie Naturschutz und Bürgerbeteiligung weiterhin eine zentrale Rolle spielen werden.
Ich freue mich darauf, diesen Diskurs gemeinsam mit euch im neuen Jahr fortzusetzen und Heidelberg bei der Energiewende voranzubringen!